In der Gaststätte der Familie Kleihauer an der Hauptstraße 31 in Wiesedermeer feiert der KBV ‚Frisch weg‘ seine Vereinsfeste und lässt die Bosselwettkämpfe in der Saison gemütlich ausklingen.
Außerdem findet das Schützenfest, Oktoberfest und die Versammlungen der örtlichen Vereine in der Gaststätte statt.
Die Geschichte der Gaststätte
Er war der ältere von zwei Söhnen des Kolonatsgründers Johann Heinrich Gellermann, der als besonders intelligenter Mann Bauermeister war. Der Sohn begnügte sich nicht mit der landwirtschaftlichen Betätigung auf seinem Kolonat, obgleich die zugehörigen Ländereien schon von seinem Vater her verhältnismäßig groß waren. Der Sohn betrieb außerdem einen Laden mit Waren, die die Kolonisten im Dorfe nicht erzeugten, wie Weizenmehl zu den großen Feiertagen, Zucker und alle sogenannten Kolonialwaren, wie besonders Tee und Kaffee. Ferner betrieb er eine Gastwirtschaft und die Mühle in Wiesedermeer, nachdem er in einem umständlichen Verfahren die erforderliche staatliche Genehmigung zum Mühlenbetrieb erhalten hatte. Die vielen Betriebe brachten ihn schließlich in so große finanzielle Schwierigkeiten, dass er die Windmühle einem Bremer Gläubiger übertragen musste. Was er damit machte, wird sich bei der nächsten Hausnummer zeigen. Im Alter verkaufte er seinen ganzen Grundbesitz mit dem Hause an einen Hilmer oder Helmerich Kleyhauer aus Marx. Dieser baute bald ein völlig neues Haus, das viel größer war, mit einer entsprechend großen Scheune. Das Binnerend hatte mehr Platz für Laden und die Gastwirtschaft. Es enthielt ein besonderes Zimmer für Sitzungen und Besprechungen und oben auch ein Zimmer, in denen Geschäftsleute und andere Gäste übernachten konnten, wobei sie von der Frau Kleyhauer hervorragend mit Speise und Trank versorgt wurden. Sein Sohn Heiko Kleyhauer, der das Kolonat erbte, war ein guter Landwirt und auch ein guter Geschäftsmann, wobei er den Laden seiner Frau Geraldine geb. Rinderhagen aus Stiekelkamperfehn überließ. Sie hieß im Dorf einfach Dine und war allgemein beliebt. Wenn Kinder einkauften, mussten sie ruhig vor dem Ladentisch stehen bleiben. Heiko Kleyhauer setzte sich im Dorfe eifrig für die Gründung einer Genossenschaftsmolkerei und der Spar- und Darlehnskasse ein.
Der Sohn und Erbe von Heiko Kleyhauer hieß Erich Kleyhauer. Er baute an das Haus einen Saal an, in dem die Dorfbewohner ihre großen Familienfeste feiern konnten, wie grüne, silberne und goldene Hochzeiten. Die Gastwirtschaft mit dem Saal überließ Erich Kleyhauer seinem ältesten Sohn Heiko Kleyhauer. Die Landwirtschaft gab Erich Kleyhauer ebenso wie den Laden auf. Er baute sich in der Nähe des Hauptgebäudes ein Wohnhaus mit der Hausnummer 16 A. In der Gastwirtschaft hilft er seinem Sohn gern, um sich mit den Gästen unterhalten zu können. Der Sohn Heiko Kleyhauer ist im Nebenamt Briefträger im Dorfe. Es war im Dorfe nämlich üblich, dass bei neu erbauten Häusern, die zwischen den alten Kolonistenhäusern errichtet wurden, die Hausnummern so vergeben wurden, wie sie gebaut wurden, so dass alle Hausnummern bunt durcheinander liegen. Daher muss der Briefträger alle Einwohner persönlich kennen, um die Postsachen bestellen zu können. Seine Ländereien verpachtete Erich Kleyhauer. Ein zweiter Sohn, Herbert, ist als Arbeiter tätig. Die Tochter Gertrud ist in Frankfurt gut verheiratet.
Heute: Heiko ist inzwischen verstorben. Die Gaststätte wird nun von Heikos Frau Else und vom Sohn Erich geleitet. Die Gaststätte nennt sich heute „Zum grünen Jäger“. Der jährlich Höhepunkt des Gasthauses ist das Schützenfest mit der Scheunendisco.